Ein recht alter Song, den ich mit meiner Frau zusammen geschrieben habe, zu einer Zeit, als alte Bindungen, die wir glaubten hinter uns gelassen zu haben, wieder aus den Dunkel auftauchten. Wegen einer gedachten Rollenverteilung ist vielleicht nicht alles sofort zu verstehen, weil wir jeden Part selbst gesungen haben.
Er ist in Vergessenheit geraten, weil danach viel Neues entstanden ist, das unsere Aufmerksamkeit benötigte. Wir sind auf einer interessanten Website, die hier,auf ein Lied gestoßen, das uns sehr berührt hat, ein Lied, das wir von Wader, Mey und Wecker kannten, das der Interpret mit einem sehr spezifischen neuen Text versehen und mit Gitarre vorgetragen hat. Es geht um eine ganz besondere Art des Belogen-Werdens, dessen die meisten Betroffenen sich nicht bewusst sind.
Meine Frau war besonders tief getroffen, weil fast alle angesprochenen Punkte seit ihrer Kindheit ihr Leben und ihre Persönlichkeit geformt haben. Sie war es, die sich an unser Lied von damals erinnerte und mich unter Androhung schwerster Bestrafung zwang, meine Festplatte zu durchsuchen und es hier auf der Baustelle zu platzieren.
Ich habe es zu dem Album "geborgen" gepackt, weil hier noch mehr Stücke gesammelt sind, die ich im Blick auf unsere Vergangenheit geschrieben habe. Möge man versuchen, dem Text zu folgen, auch wenn die einzelnen Rollen nicht klar unterscheidbar sind. Wer ähnliche Erfahrungen gamacht hat, versteht es sicher.
Mit Kopfhöhrer ist es erträglich.
Noch eine Art Begleitmaterial
Fast zeitgleich mit dem Lied ist dieses Buch entstanden, das sich - wie ich gestehen muss, nicht ganz ohne Selbstironie - etwas ausführlicher demselben Lebensablauf widmet.
Was kann der Grund dafür sein, dass sich jemand nach einem kurzen Gespräch an der Haustür auf ein regelmäßiges Heimbibelstudium mit Leuten einlässt, die er nicht kennt, Denk- und Verhaltensweisen annimmt, die ihm früher zutiefst zuwider waren, und selbst sein Äußeres völlig dem vorgegebenen Standard anpasst? Dem Standard in der Gruppe, denn es war in den frühern 1970ern, und die Welt hatte andere Vorstellungen von "Normalität" im Aussehen. Wirklich konfliktbeladen, dieser Umschwung der Persönlichkeit.
Wie kann es aber nach einer so tiefgreifenden Änderung aller Gepflogenheiten, mit anderen Priotitäten im Leben, die im Verlauf von 12 Jahre fester Bestandteil der Persönlichkeit geworden waren, geschehen, dass er all das über Bord wirft und in sein frühreres Leben zurückgeht?
Und wie kann er zum Entsetzen der Leser nach weiteren 15 Jahren Glaubensabstinenz den Weg zurück suchen, nachdem er doch wieder so schön in den Genuss der Freiheit gekommen war?
Und was geschieht eigentlich, wenn so ein Mensch, nachdem sein Versuch der Rückbesinnung gescheitert ist, neue Wege zum Glauben dort sucht, wo er früher gemäß seiner intensiven Schulung die Folgen geistigen Abfalls, also "das Böse" verortet hatte?
Um das zu verdeutlichen wechselt das Buch in dieser Phase allmählich von der ironischen Beschreibung einer widersprüchlichen Lebensgestaltung zu einem inneren Dialog, der die Kämpfe deutlich zu machen versucht, die in einem Menschen toben, der durch seine Art der Suche in einem Schlagabtausch gelandet ist, der wie ein Ping-Pong Spiel mit Bibelstellen anmutet, und alles andere ist als ein zuverlässiger Weg zur Wahrheitsfindung.
Mehr dazu, und wo man das Buch erwerben kann, erfährst du, wenn du dich einfach nicht zurückhalten kannst, hier.
Dunkel ist’s hier
April 2007
Ein Lied über Ein- Aus- und Umstiege
Musik Lothar Stövesandt
Text: Lothar und Adelheid Stövesandt
Dunkel ist’s hier
Ich hör und spür auch nichts
Nur dass ich frier
Es kommt was über mich
Das macht mir Angst
Es spielt mit mir
Was wird gescheh’n, was soll ich tun
Muss weiter geh’n, kann jetzt nicht ruh’n
Doch wohin, Mensch, ich kann nichts seh’n
Wo ist der Weg
Der aus dem Dunkel führt
Und ist jemand hier
Der meine Hand berührt
Mit Ehrlichkeit
Und Zuversicht
Was Helles in mein Leben spricht
Bevor mein Sehnen mich zerbricht
Was wahr ist weiß ich leider nicht
Wo ist der Mensch, der meine Fragen versteht
Der seinen Weg schon voll Erkenntnis geht
Der nicht mehr fragen muss nach Zielen und Sinn
Der mir zeigt was ich denken soll und wer ich bin
Gut dass du fragst
Ich such schon lang nach dir
Und wenn du magst
Geh einfach hinter mir
Und pass gut auf
Was ich dir sag
Ich zeige dir den Weg zum Glück
Es ist nur noch ein kleines Stück
Des Wegs zu gehen komm bleib nicht stehn
Bald sind wir da wo alle Sorgen vergehn
Ich zeig dir den Weg, den schon so Viele gehn
Millionen von Menschen geht’s genau so wie dir
Hör auf das was ich sag, der Herr ist mit mir
Ich bin der Mensch der deine Fragen versteht
Ich weiß warum der Wind so heftig weht
Alles wird gut wenn du gehorsam folgst
Hör auf mich, du wirst sehn, in Einheit zu gehn
Ist gut für dich
Ist gut für mich
Weil ich mich in sein Leben schlich
Und ganz bestimmt erkennt er’s nicht
Er denkt nur noch an seine Pflicht
Komm bleib nicht stehn
Musst zügig gehen
Gehorche mir, ich weiß bescheid
Und denk nichts Andres;
Sei bereit
Wir haben keine Zeit zu ruhn
In seinem Werk ist viel zu tun
Und stell jetzt keine Fragen mehr
Die Zeit ist knapp
Bald kommt der Herr
Lass mich in Ruh
Ich kann nicht mehr
Der Schirm des Höchsten über dir
Ist aufgespannt, ist immer hier
Der Frieden Gottes hüllt dich ein
So wie du bist so darfst du sein
Er ist der Schöpfer der uns liebt
Durch seinen Sohn die Schuld vergibt
Du musst nichts leisten, nur vertrau’n
Du kannst entspannt nach innen schaun
Voll Liebe schuf er unsre Welt
Die er uns durch sein Licht erhellt
Kein Dunkel mehr
Ich fühl dich neben mir
Und rings um mich her
Herr ich vertraue dir
So wie du liebst
Und alles gibst
Was wir im Glauben so erflehn
Als wär’s schon da könn’ wir es sehn
Weil wir auf deinem Felsen steh’n
Mit dir sind wir da wo alle Sorgen vergeh’n
Dein Weg ist ein Weg den nicht sehr Viele seh’n
Ich ruf in die Welt und alle sollten es hör’n
Deine Liebe bewahrt uns, uns selbst zu zerstör’n
Du bist uns nah wo wir auch sind
Schützt uns wie ein kleines Kind
Du füllst uns auf mit deinem Geist
Der uns den Weg zum Leben weist