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"RAUS!"
Eine mehr als grobe Zusammenfassung des Textes aus Offenbarung 18:4: "Und ich hörte eine andere Stimme aus dem Himmel sagen: Geht aus ihr hinaus, mein Volk, damit ihr nicht an ihren Sünden teilhabt und damit ihr nicht von ihren Plagen empfangt!".
Man kann einen solchen Text, und ich weiß das, nicht einfach aus seinem Zusammenhang reißen, und dann noch nicht mal eine Erklärung dazu abgeben. Warum bin ich trotzdem so dreist, solches zu tun?
Dem Kontext dieser eindringlichen Worte, der zwei lange Kapitel umfasst, ist schon viel Erkärung angetan worden, die allein schon durch ihre Vielzahl und Widersprüchlichkeit zu der Verwirrung beigetragen hat, die eine von etlichen Ursachen für diese Glaubensbaustelle ist. Die recht flapsig anmutende Kurzform der biblischen Aufforderung in der Überschrift soll andeuten, dass hier nichts irgendwie akademisch Anmutendes folgen soll.
Der Text löst in mir etwas aus, dem ich auf andere Weise gerecht werden will. Nicht zuerst, was das eigentlich darstellt, aus dem man hinausgehen sollte, interessiert mich vorrangig, sondern wie die als "Sein Volk" Bezeichneten dort überhaupt hineingelangt sind. Offensichtlich sollen sie ja dort nicht sein, sonst würde ja nicht dieser dringliche Ruf erschallen.
Natürlich will ich hier nicht vorgreifen, denn die jahrelange Beschäftigung mit dieser Frage - unter immer wieder neuen Gesichtspunkten - hat viele Einzelaufsätze und Kurznotizen hervorgebracht, die jetzt in mir ein lautes Geschrei angestimmt haben. Sie wollen raus aus meinem Kellerverlies, in dem ich sie all die Zeit eingesperrt und bei Bedarf gelegentlich nach ihnen gesehen habe. Sie wollen das Sonnenlicht sehen, wollen gewaschen und ordentlich angezogen werden. Sie wollen nicht mehr jeder für sich in einer Ecke düster vor sich hin vegetieren, sondern Gemeinschaft miteinander haben.
Sie wollen hören, was andere von ihnen halten, und nicht mehr auf mein Wohlwollen angewiesen sein. Kurz gesagt: Sie wollen ein Buch werden. Das in der Überschrift so grob anmutende "raus!" soll der Titel sein. Zunächst als Arbeitstitel. Dass ich damit anfange, ohne wirklich zu wissen, worauf das alles hinauslaufen wird, stellt einen hoffentlich wirksamen Druck für mich dar, dran zu bleiben, und mich schon im Entstehen förderlicher Kritik zu stellen.
Ich schreibe in der Überzeugung nicht der Einzige zu sein, der Glaube in seinen vielen Formen und Inhalten - auch innerhalb des Christentums - nur mit einer gesunden Portion Zweifel bewältigen kann.
Das soll als einleitende Begründung
vorerst genügen. Hier geht's zum ersten Kapitel